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"Eine Schande für die Europäische Union" Der Schriftsteller Zafer Senocak über die Türkei vor den Wahlen Moderation: Marie Sagenschneider Der Schriftsteller Zafer Senocak hat die Haltung der Europäischen Union zur Türkei als "politische Unmöglichkeit" kritisiert. Damit mache sich die EU "unseriös", sagte Senocak. "Sie können nicht mit einem Land Beitrittsgespräche beginnen und dann klar erklären, dass dieses Land nie Mitglied werden wird, wie jetzt Frankreich das tut", ergänzte er. Marie Sagenschneider: Wenn in der Türkei demonstriert wird, dann aber richtig. Eine Million Menschen auf die Straße zu bringen, scheint nie ein Problem zu sein. Man erinnert sich noch gut an die Massenproteste gegen die Regierung Erdogan, der viele unterstellen, sie wolle die Türkei islamisieren. Auch das Militär drohte ja schon mit einem Putsch. Anlass war der Versuch Erdogans gewesen, seinen Außenminister Gül zum Staatspräsidenten wählen zu lassen. Gül, dessen Ehefrau, wie Erdogans Gattin ja auch, nie an offiziellen Staatsempfängen teilnehmen dürfen, weil sie nicht bereit sind, das Kopftuch abzulegen. In der Türkei herrscht schließlich eine strikte Trennung von Staat und Religion, Atatürks Vermächtnis, als dessen Hüter der Staatspräsident gilt und das Militär. Der Zwist hatte sich so zugespitzt, dass Neuwahlen fällig wurden. Am Sonntag soll ein neues Parlament gewählt werden. Und nun hat auch Erdogan unter Beweis gestellt, dass er die Massen mobilisieren kann. Fast eine Million Erdogan-Anhänger haben in dieser Woche in Istanbul kundgetan, dass sie den Kurs des Regierungschefs unterstützen. Ein Kurs, der eindeutig Richtung Europa weist. Wer verteidigt denn nun in der Türkei die europäischen Werte? Eine knifflige Frage, über die wir nun mit dem Schriftsteller Zafer Senocak sprechen, der zu uns ins Studio gekommen ist. Ich grüße Sie.
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